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AUSSTELLUNG:

IN DER TIEFE DES OBSTGARTENS BIN ICH REIF

Bilder von Harri Schemm

TERMIN:
18.09.2011 bis 31.12.2011

Vernissage: 18.09.2011, 11.00 Uhr
Laudatio: Anke Schlecht M.A., Institut für Moderne Kunst Nürnberg
Musik: Hansi Strahl Orchester, Nürnberg
Buffet: Bistro Tel-Aviv-Jaffa, Nürnberg
Ausstellungsdauer: 18.09.2011 - 31.12.2011

 

 

 

Der Nürnberger Maler und Performance Künstler Harri Schemm wird gerne auch als Fernreise-Maler bezeichnet. Arbeitsaufenthalte hatte er in Brasilien, Peru, Mexiko, Island, U.S.A., Thailand, Indien und europäischen Sehnsuchts-Orten, von denen der Nürnberger Kulturpreisträger seine Vor - Ort gemalten Ölbilder und Aquarelle mitbringt.
In Zusammenarbeit mit dem Kunstdrucker Rainer Michely entstehen nach diesen Vorlagen die aufwändig in Handarbeit gefertigten, farbintensiven Siebdrucke.
Exemplare davon sind neben den Ölbildern in der Ausstellung zu sehen.
Biographie:
Geboren 1958 in Nürnberg
1981 - 1983: Studium an der Fachhochschule Nürnberg, Abteilung Grafik-Design
1988 Selbständige Tätigkeit als Gastwirt, Buchhändler, Lkw- Fahrer, Handwerker.
seit 1988:Freischaffender Künstler in Nürnberg
Malreisen unter anderem nach: Indien, Peru, Island, U.S.A., Italien, Griechenland, Frankreich, Mexiko, Marokko, Brasilien, Thailand.
Zahlreiche Performances und Ausstellungen im In- und Ausland
2007 Kulturpreis der Stadt Nürnberg.

Zur Ausstellung präsentiert die Galerie Destillarta:
*Hühnertod
Aus spät reifenden fränkischen Hauszwetschgen gewonnenes Destillat, mehr als sieben Jahre im Holzfass aus französischer Limousineiche gelagert.
Der "Hühnertod" präsentiert sich mit einem ausgewogenen zartfruchtigen Bouquet, das vom Vanillaroma der Eiche umwoben wird. Durch die Fasslagerung verbessert sich die Farbe und das Destillat gewinnt einen Mahagoni-Schimmer.
Ein harmonisches, weiches Zwetschgendestillat, das dem großem Potential dieser Frucht gerecht wird - handsigniert von Harri Schemm.

Laudatio: Anke Schlecht M.A., Institut für Moderne Kunst Nürnberg:
"Harri Schemm ist ein Gesamtkunstwerk - er malt, performt und arbeitet als Künstler, wo er gerade ist und mit dem, was er als großes Improvisationstalent gerade da hat.
Neben Ölbildern und Aquarellen zählen zu seinem Werk bildhauerische Arbeiten, Siebdrucke, kleine beleuchtete Schreine aus Obstkisten, aus denen er auch Bilderrahmen zimmert, und vieles andere mehr. Vor allem aber entstehen, manches Mal spontan, immer wieder teilweise wahnsinnige Performances wie z. B. wenn er an Essiggurken 220 Volt anlegen lässt, um zu beweisen, dass diese im Dunklen leuchten, oder wenn er mit einem schweren Rüttler von der Baustelle kichernde Lachsäcke zerstampft, oder wenn er als Chinese in einem selbst-gebauten Kiosk auf dem Markt selbst-erfundene Lebensweisheiten auf Tempelpapier verkauft oder, bemalt mit weißem Ton mit angeklebten Elefantenohren und -rüssel auf einem Moped als Weißer Elefant durch die Menschenmenge fährt.
Geboren in Nürnberg, wo er in unterschiedlichen Berufen gearbeitet hat, bevor er Künstler wurde, verlässt Harri Schemm (übrigens Träger des Nürnberger Kulturpreises) im Hochwinter Franken und verbringt vor allem in Indien die kalte Jahreszeit.
Auf seinen Reisen über die Welt und auch zu Hause in Franken entstehen Bilder in satten Farben von Idyllen an unerwarteten Orten als klassische Freiluftmalerei. Mit expressionistisch breitem Pinselschlag wird vordergründig Banales bildwürdig wie etwa der Imbisstand im Freibad von Streitberg, eine Tankstelle in Goa, ein Wasserfass im Obstgarten oder - Sinnbild für „Hier ist wirklich üüüberhaupt nichts los" - gelangweilt pickende Hühner mitten auf der Straße in der Provinz, wo auch immer sich diese Provinz befindet. Provinz ist der experimentelle Freiraum, der sich dem Künstler bietet, und den dieser nutzt. Und ist nicht Provinz auch immer das, was man daraus macht?........"
© Anke Schlecht