Vernissage: 15.03.2009, 11:00 Uhr
Eröffnung: Christian Schmidt, Parlament. Staatsekretär, MdB
Laudatio: Dr. Andrea Kluxen, Ansbach
Aufführung der Szene: „Kaspar als Maler“ nach Gerhard Rießbeck
Der Künstler ist anwesend und führt durch die Ausstellung.
Wie alles begann
„Sägewerke“ nennt der durch seine Polarlandschaftsbilder bekannt gewordene Künstler Gerhard Rießbeck eine Gruppe von Kunstwerken, die er in der Galerie DESTILLARTA ausstellt. Beginnend Mitte der 90er Jahre befasst sich Rießbeck mit kulissenartig gemalten Architekturbildern. Zur Steigerung des illusionistischen Effekts ging der Maler dazu über, einzelne, räumlich prägnante Elemente aus seinen Bildern auf Sperrholz zu malen und auszusägen.
Geometrische Formen sind darunter, aber auch Hand und Fuß und sogar ein ganzer Wasserfall. Mit spielerischem Witz und handwerklicher Fertigkeit entstand so eine Serie von Wand und Bodenobjekten, die je nach Ausstellungsort neu angeordnet werden und wie Kulissen eines unbekannten Theaterstücks Geschichten erahnen lassen, aber nicht erzählen.
Kombiniert mit den Kulissenbildern dieser Zeit ergibt sich eine für viele Kunstfreunde sicher überraschende und aufschlussreiche Sicht auf den Maler Gerhard Rießbeck, ein humorvolle Kontrapunkt zur Melancholie der Eislandschaften.
Kulissenbilder haben in der Geschichte der Malerei vor allem in Kirchen als Altarbilder oder bei Portraits im 18.Jahrhundert große Bedeutung erlangt. Später kamen Harfenbilder (der Ziehharmonika ähnlich ausziehbare Bilder) oder auch Prismenbilder (Drehung eines Prisma erlaubte die Betrachtung verschiedener Bilder) dazu.
Der Künstler braucht aber keinen Guckkasten oder eine Bühne mit Vorhang, um uns in seine Welt der Phantasie zu entführen, es genügt das bemalte und ausgesägte Stück Sperrholz und schon sind wir mittendrin. Es sind Bilder mit Tiefenwirkung.
Der forschende Blick Rießbecks erzeugt in den Kulissenbildern ebenso wie in den Polarbildern eine Illusion, diese Illusion ist die Kulisse für die Phantasie. Als Schöpfer ihrer eigenen visuellen Welt malt er mit Verve und Akribie Kulissenbilder, die leicht dem Zeitgeist erliegen könnten, nicht so bei Gerhard Rießbeck. Ihr Grenzgang ist technisch und formal abgesichert und ihr handwerkliches Engagement für jedes Einzelbild ist eine neue Schöpfung, jede Bildwelt bewundernswert.
Rießbeck erzeugt als Grenzgänger zwischen dem Tatsächlichen und dem Irrealen Phantasie, die durch überragende Inspirationskraft überzeugen.
Der Fisch im Mund, die Gurkennase:
Er rettet kindliches Vorstellungsvermögen zur Schöpferkraft. Seine Darstellungen sind keine Monster, sondern bewahren ihren märchenhaftes Charakter. Ein Ausdruck verschiedener Werke, der nicht für die Ausstellung verbindlich ist, jedoch als Querschnitt und repräsentativ für den Künstler zu sehen ist, ist beigefügt.
Gerhard Rießbeck wurde 1964 in Lichtfels geboren und studierte
1987 – 1993 an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg bei Prof. Werner Knaupp, zu dessen Meisterschüler er 1991 wurde.
Von 1996 bis 1999 arbeitete er als Assistent bei Prof. Knaupp an der Kunstakademie. 1994 absolvierte er ein viermonatiges Reisestipendium in Island – 2001 war er in der Arktis, 2005 und 2007 nahm er an Expeditionen zur Antarktis teil. Seine Werke sind Bestandteil zahlreicher privater und öffentlicher Sammlungen und er ist national und international auf Ausstellungen und Messen vertreten.
Eröffnung am 15.03.2009 - 11.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 15.03.2009 – 10.05.2009
in der Galerie Destillarta – Buchschwabacher Mühle.